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    Presseartikel über Furor Normannicus




    Aus der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), Donnerstag, 29. Januar 2004

    Normannen kreuzen Klingen in Lippramsdorf

    Lippramsdorf. Wenn auf dem Bauernhof der Familie Schulze-Siehoff in Lippramsdorf auf einmal in Rüstungen gehüllte Menschen mit Schwertern und Lanzen erscheinen, braucht der Landwirt nicht um Haus und Hof zu fürchten. Es handelt sich lediglich um das Training von "Furor Normannicus".

    Die Gruppe junger Geschichts-interessierter aus dem nahen Wulfen freut sich über das Gelände, das ihnen Walter Schulze-Siehoff zur Verfügung gestellt hat, damit sie hier einmal im Monat trainieren können. "Wir sind sehr dankbar, dass wir hier üben dürfen", bekräftigen die Hobby-Ritter, die auch jetzt wieder mit Schwert und Schild in die verschneiten Wäldchen nahe des Bauernhofes zogen.


    "Furor Normannicus", was soviel heißt wie "der Zorn der Normannen", ist eine etwa 15 Mitglieder starke Gruppe von jungen Frauen und Männern, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Leben im 12. Jahrhundert anschaulich darzustellen. Dazu gehört der Nachbau von Kleidung, Gegenständen, Möbeln, Zelten und Waffen jener Zeit.


    Schulen und Museen laden die Mitglieder oft und gerne zu Vorführungen ein, wozu nicht selten auch eine Kampfschau gehört. Um dafür und für andere Turniere sowie Fechtveran-staltungen gut gerüstet zu sein, trainieren die Hobby-Kämpfer von Furor Normannicus regelmäßig, mindestens einmal im Monat auch zusammen mit Gästen aus anderen Gruppen. "Das fördert auch die Sicherheit", betont Philipp Bickeböller.

    Der 26-Jährige, der wie seine Freundin Kristin Kuck Student der Geschichte ist, legt wie alle Trainierenden natürlich sehr viel Wert auf Sicherheit. "Safety first" ist die allerwichtigste Regel, denn obwohl die Schwerter spezielle Sportwaffen mit stumpfen Klingen sind, ist das Fechten nicht ganz ungefährlich. Die Rüstungen und ein umfassendes Regelwerk schützen aber meist vor größeren Blessuren.


    Außerdem treten die Kämpen mit Rücksicht auf den Kampfpartner in Gruppen oder Paaren gegenein-ander an.


    Geübt werden verschiedene Fechtsituationen mit mehreren oder einzelnen Gegnern, verschiedenen Aufgaben und Ausrüstung. Kleinere Spiele locken die Übungstage zusätzlich auf, etwa das VIP-Spiel, bei dem ein Unbewaffneter zu einem bestimmten Punkt geleitet werden soll. "Das macht Spaß, fördert die Teamarbeit und Taktik", freut sich auch Bäckermeister Carsten Kruhöfer, der für seine opulenten Backwerke für das gemeinsame Essen nach dem Training berüchtigt ist. Denn nach einigen Stunden des Fechtens kommt der Appetit selbstverständlich von ganz alleine.


    Dass übrigens auch "alte Rittersleut´" nicht von gestern sind, sondern mit der Zeit gehen, beweist ihr Internetauftritt: www.das-ritterlager.de.


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