DORSTEN. Zugegeben, die passende Örtlichkeit hatten sich die Pestalozzischüler nicht gerade ausgesucht: Hoch droben unterm
Dach der Schule gingen sie dem Wesen des Rittertums auf den Grund - eine Burg war gerade nicht zur Hand.
Drei Wochen lang beschäftigte sich die Klasse 4b in einem Unterrichtsprojekt mit edlen Rittern,
Burgfräuleins und Bauersleuten aus dem Mittelalter. Fächerübergreifend ging es dabei neben dem
Sachunterricht auch um Kunst und Sprache aus dieser Epoche (12. und 13. Jahrhundert). Referendarin Klaudia Ruhe
hatte gemeinsam mit Fachlehrer Herbert Rentmeister das Programm für die drei spannenden Unterrichtswochen zusammengestellt.
Dabei standen in Arbeitsgruppen unter anderem die Kleidung der Menschen verschiedener Stände, Bau und Funktion von Burgen sowie
das Leben vom Kind bis zum Ritter und die Lebensweise im Mittelalter im Mittelpunkt.
"Was damals so in den Burgen passiert ist, das hat die Kin-
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der ganz besonders interessiert", so Klaudia Ruhe. Pfundweise hatten die Kinder Bücher
über das packende Thema gewälzt und sich mit großem Eifer in die Arbeit gekniet.
Manchmal mussten die Viertklässler dabei allerdings einsehen, dass ihre Vorstellung vom Mittelalter
nicht mit der geschichtlichem Realität übereinstimmten.
"Manche waren ganz überrascht, als sie erfuhren, dass damals gar nicht gefoltert wurde", so Klaudia Ruhe.
Zum abschließenden großen Ritterfest hatte sie drei Ritter vom Verein "Furor Normannicus" eingeladen.
Oliver Borgwardt, Martin Bruns und Fabian Lange erzählten nicht nur eine ganze Menge Wissenswertes über das Ritter-Leben,
sondern hatten auch ihre Rüstungen mitgebracht.
Nach einem zünftigen, gemeinsamen Essen - mit Kirschauflauf, selbstgemachten Apfelmus, "Armem Ritter" (Toast mit Ei und Paniermehl) - gab´s für die Kinder noch den "Ritter-Pass". Nur
eins gab´s nicht: Frischen Met - dafür stießen Ritter und Schüler zum Schluss mit Milchshakes und Säften an.
osi
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