(S.F.) "Darf ich mal damit schießen?" Fragt die Viertklässlerin, als der Mann im Rittergewand
einen Pfeil in die Armbrust einlegt. "Nein", antwortet der Edelmann galant, aber bestimmt. Altertümliche Waffen sind auch heutzutage gefährlich.
Das wissen die Schülerinnen und Schüler der Martin-Luther-Schule schon, schließlich haben sie gut aufgepasst.
Als der Gast-Ritter sich im Klassenraum umschaut und fragt: "Tja, wo ist jetzt der Bolzen für die Armbrust?", da kommt die Antwort
prompt von einem Steppke: "Na, hinter Dir!" Der Ritter, der in friedlicher Absicht kommt, dankt. Oliver Borgwardt ist Geschichtsstudent
und an Grundschulen unterwegs, um aus der Zeit des
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Mittelalters zu berichten. Normalerweise mit seinem Kollegen Martin Bruns, der gestern erkrankt
passen musste. Beide machen mit im Verein Furor Normannicus, dessen historisch interessierte Mitglieder
die mittelalterliche Welt erkunden (Info: www.furor.de). Oliver Borgwardt zeigt und erklärt den staunenden
Schülern und Schülerinnen aber nicht nur das Rüstzeug der Ritter, sondern auch höfische Kleidung von damals, etwa
die Tunika. Auch einen so genannten Gugel, einen Kapuzenkragen. Und noch etwas ganz wichtiges trägt der Ritter bei
sich, nicht nur Schwert und Schild: Am Gürtel wartet der der Holzlöffel auf seinen Einsatz. Klar: Wer seinerzeit so viel
Ausrüstung mit sich rumschleppen musste, hatte reichlich Appetit.
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