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    Presseartikel über Furor Normannicus




    Aus der Neuen Rhein Zeitung Dinslaken (NRZ), Montag, 4. August 2003

    Knappe für einen Tag


    MUSEUMSFEST / Jugendträume wurden wahr. Sven Tathoff diente mit Feuereifer Ritter Ares von den Furor Normannicus.

    DINSLAKEN. - In vielen Sagen und Legenden leben die Ritter und ihre Heldentaten noch heute fort. Und welches Kind weiß nicht um die Abenteuer eines Robin von Locksley, eines Wilfried von Ivanhoe, beides treue Angelsachsen zu Zeiten des Normannenkönigs Richard Löwenherz.


    Ein echtes Normannenlager konnten die Besucher des Museumsfestes am Wochenende vor dem Voswinckelshof in Augenschein nehmen. Die "Furor Normannicus", deren Namen soviel bedeutet wie "Zorn der Normannen" sind keine Laienschauspieler, sondern eine Gruppe junger Leute, die sich zur Aufgabe gemacht hat, das historische Leben im 12. Jahrhundert so wirklichkeitsnah wie möglich darzubieten. Und es ist ihnen gelungen.


    Bereits zwei Tage zuvor hatten sie ihr Zeltlager aufgeschlagen, kamen nach und nach angereist. Die meisten von ihnen waren sogleich in ihre historische Kleidung geschlüpft und somit auch in eine andere Identität. Aus Oliver Borgwardt wurde Ares Hjaldar de Borg, die Dinslakenerin Colette Both zum Burgfräulein Abundantia Helen de Vaumicel, Martin Bruns zu Tankret de Donjon Blanc. Übten sie sich nicht gerade im Schwertkampf, streckten sie sich behaglich auf die ausgebreiteten Felle, ließen die tönernen Becher kreisen und freuten sich auf den bevorstehenden Tag.

    Der hatte es auch in sich. In Strömen zogen die Menschen zu ihnen ins Lager, lauschten fasziniert den Erklärungen Olivers und Martins zum Leben und Kämpfen im 12. Jahrhundert, bestaunten die Kettenhemden, die wattierten Unterröcke, Gambeon genannt, die Schwerter und Lanzen, den Reiterbogen.


    Der 13-jährige Sven Tathoff schaffte es, die tapferen Normannen zu verblüffen. Bat er Ares doch, ihn zum Knappen zu nehmen und ihn in die Gepflogenheiten des Ritterlebens einzuweisen. Klar, dass die Ritter ihm den Wunsch nur zu gern erfüllten. "Das ist das erste Mal, das jemand mit dieser Bitte zu uns kommt", freut sich Oliver. Der junge Melba, den Namen gab sich Sven, schlüpfte sogleich in ein Leinenhemd, zog Schuhe und Strümpfe der Neuzeit aus und war fortan ein Knabe des 12. Jahrhunderts. Seine erste Aufgabe: Waffen polieren, eine typische Arbeit für Knappen. "Er wird noch lernen, ein Feuer zu entfachen, ein Kochgestell zu bedienen. Und vielleicht werden wir ihm den Umgang mit dem Schwert zeigen. Das alles ist ganz ungefährlich", so Ares.


    Während Melba mit leuchtenden Augen poliert, versuchen sich andere mit Meißel, Sprung- und Spitzeisen unter der Anleitung von Bildhauer Michael Maerker an Sandsteinblöcken oder lassen sich von Susanne Frieters germanische Runen erklären. (big)

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