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    Presseartikel über Furor Normannicus




    Aus der Halterner Zeitung (HZ), Montag, 30. Mai 2005

    Hemd zwingt in die Knie

    Flaesheim - Kein wildes Schlagen und Schreien, keine spektakulären Drehungen und Sprünge waren beim Trainingskampf der "Normannen" zu sehen.


    In schweren Kettenhemden, mit bunten Schildern und blitzenden Schwerten lieferten sich zwei Ritter ein packendes Duell, das nur durch die Rufe "Treffer" oder "Eins zu null" auf das 20. Jahrhundert hinwies.


    Es war ein Bild, dass die vielen begeisterten Kinder, die am Samstagnachmittag zur Wiese hinter dem Flaesheimer Feuerwehrhaus kamen, aus Filmen wie "Königreich der Himmel" oder "King Arthur" sicherlich anders kannten. Doch die fünf Mittelalter-Fans und Richard-Löwenherz-Liebhaber der Gruppe "Furor Normannicus" gaben sich alle Mühe, den Kindern die historischen Tatsachen auf interessante Art näher zu bringen.


    Bei hochsommerlichen Temperaturen sahen die Mädchen und Jungen sehr schnell ein, dass ein kraftsparendes Kämpfen das allerwichtigste ist. "Es bringt überhaupt nichts, mit aller Kraft auf den Schild des Gegners einzuschlagen, eine clevere Taktik ist viel wirkungsvoller", erklärte Oliver Borgwardt, während Carsten Kruhöfer und Philipp Bickeböller um die Punkte rangen. "Ebenso führt wildes Herumschlagen meistens nur zur Vernachlässigung der eigenen Deckung und erfüllt sonst keinen Zweck."

    Die hochmittelalterlichen Ritter aus dem England des 12. Jahrhunderts trugen über dem alltäglichen Kleid, einen dick ausgestopften Wams und ein Kettenhemd. Auf dem Kopf saß eine gepolsterte Mütze, darüber kam eine Kettenhaube und dann erst der Helm. Die Kinder durften die Kampfutensilien selbst anfassen, ausprobieren und neugierige Fragen stellen: Wie viele Ringe hat ein Kettenhemd" Trägt man die Kettenhandschuhe nur im Winter" Dabei konnten die meisten unter der Wucht des 14 Kilogramm schweren Kettenhemdes kaum noch stehen und auch die rund 1200 Gramm des Stahlschwertes lagen nicht besonders leicht in der Hand.


    Natürlich ist ein solches Schwert für die Trainingskämpfe, die die "Normannen" einmal im Monat in Lippramsdorf veranstalten, weder scharf noch spitz, aber es hat die gleiche Form und das gleiche Gewicht wie sein 800 Jahre alter Vorgänger. - Sabrina Becker

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