Schermbeck (H.Sch.) - Es waren überwiegend Uefter, Overbecker und Rüster Laienschauspieler, die Gregor Schwakes
plattdeutsche Spieledichtung am Sonntag in der Aula der Gesamtschule aufführten.
Unterstützung gab es von der Wulfener Gruppe "Furor Normannicus", die bei der Beschaffung der Kostüme und
Gerätschaften behilflich war. Das Bühnenbild entwarf Marie-Louise Derwing-Franz. Annemarie Unterberg zeichnet
für die Masken verantwortlich, Herbert Dondorf für die Beleuchtung, Markus Auf der Springe für die
Tontechnik. Die "Einklang"-Bläser Hubert Dahlhaus und Jürgen Hater kündigten mit
Fanfaren die Szenen an.
Der Benediktinerpater Gregor Schwake schrieb 1958 die Spieldichtung vom heiligen Liudger. Die Rolle Altfrieds,
des dritten Bischofs von Münster, der als Autor von Liudgers Biographie gilt, übernahm
der pensionierte Lehrer Willi Tasse. Im Zeitraffer fasste Tasse die wichtigsten Lebensstationen zusammen, die perlschnurartig
von sieben szenischen Bildern unterbrochen wurden. Die erste Szene zeigte den um 742 geborenen Liudger (Florian Weißel)
im Kreise seiner Eltern Thiadgrim (Heiner Klevermann), Liafburg (Walburga Dahlhaus) und seiner Geschwister
Hildigrim (Sebastian Hater) und Heriburg (Helen Becker). Ein Zeitensprung führte zur zweiten Szene. Nach seinem Studium
beim Abt Alkuin in York in den Jahren 767 bis 772 berichtet Liudger (Martin Wieschus) den Eltern von seinem
Aufenthalt in England und von seinem Wunsch, weiter zu studieren.
|
In der dritten Szene sucht Bischof Alberich (Karl Schulte) den in Doccum arbeitenden Priester
Liudger auf, um ihn vor den heidnischen Sachsen zu warnen, die unter Widukind (Oliver Borgwardt)
einen Aufstand gegen die christlichen Franken angezettelt haben. Um der Todesgefahr zu entgehen,
bekommt Liudger Urlaub und geht auf Pilgerfahrt nach Rom.
Im vierten Bild begegneten die Zuschauer Liudger an seinem neuen Standort Münster. Im fünften
Bild wurde Liudger als Wundertäter dargestellt.
Für die Schermbecker Zuschauer von besonderem Interesse war die sechste Szene, die Willi Tasse in
Gregor Schwakes Spieldichtung eingefügt hatte. In dieser Szene wurde der mögliche Abklauf der Urkundenunterzeichnung
in Schermbeck nachgestellt. Im Beisein der Nachbarn Hartbert (Theo Diekhoff), Adalwin (Klemens Wilkskamp),
Thankwart (Bernhard Marien), Burad (Bernd Becker), Herrad (Jürgen Hater), Waldbert (Martin Bruns),
Meginhunt (Carsten Schumann) und Gerund (Fabian Lange) unterzeichneten die Gebrüder Gerhald (Hubert Dahlhaus)
und Marcald (Johannes Hutmacher) eine Urkunde. In ihr vererbten sie Liudger die Höfe Scirenbeke und Ruscethe.
Nach minutenlangem Applaus und Füßetrampeln quittierten die Zuschauer die eineinhalbstündige
Aufführung. Dechant Franz-Gerd Stenneken versprach, die an der Aufführung Beteiligten im Herbst zu einer Dankeschönfeier einzuladen.
|