Raesfeld-Erle - Zweifel, zur diesjährigen Kunstaktion die nötigen schöpferischen Eingebungen zu erhalten, hielten sich unter den Aktivisten des Raesfelder Kreativkreises "dasselbe anders" wenn überhaupt nur kurz. Der Veranstaltungsort war so gewählt, dass er einfach inspirieren musste: die Femeiche in Erle.
So klagte am Sonntagmorgen niemand der sieben Mitglieder über Schwierigkeiten, der Aktion themenbezogene Werke beigesteuert zu haben. Vielmehr bot sich den Besuchern und Passanten, die während der sechs Stunden am historischen Naturerbe Erles vorüberzogen, eine Fülle künstlerischer Umsetzungen des etwa 1500 Jahre alten Baumes.
"Die Sache bekam schnell eine Eigendynamik", so Ady Schweitzer, hinter sich ein knappes Dutzend Eichengemälde. "Jeder von uns hat den Baum im Wandel der Zeit verarbeitet." Vor acht Monaten traf "dasselbe anders" die Wahl des diesjährigen Lokalthemas.
"Ich habe vor einem halben Jahr angefangen", sagte Marie-Luise Stötzel, "und doch wurde es in der letzten Woche nochmal hektisch."

Kein Zweifel, Zeitdruck kann die Kreativität auch fördern. So saß Stötzel am Sonntag in ihrem Pavillon (wie übrigens jeder teilnehmende Künstler) und unterrichtete Interessierte über die vielen käuflichen Exponate, die sie anhand eigener Fotografien anfertigte: Objektkästen beispielsweise, in die sie die Aufnahmen collagenartig einarbeitete
Für eine Verlosung stiftete "dasselbe anders" darüberhinaus Zeittafeln und Gnomskulpturen. Mit dem Erlös möchten die Künstler den Erler Kindergärten Erlebnistage in den umliegenden Wäldern finanzieren.
Wenngleich so mancher Knirps bereits am Morgen sein Walderlebnis hatte: Die Wulfener Darstellergruppe "Furor Normannicus" hatte übers Wochenende ihr Zeltlager unweit der Femeiche aufgeschlagen und trug auf einer Lichtung mittelalterliche Kampfgefechte aus. Auch das gemimte Duellieren will gelernt sein - gerade, wenn es vor allem der Begeisterung junger Zuschauer dienen soll: "Monika, schöner sterben, bitte!" dpk