• Home | This page in English


    Presseartikel über Furor Normannicus




    Aus der Borkener Zeitung (BZ), Dienstag, 9. Dezember 2003

    Die Welt der Rittersleut' erlebt

    Erle (pd). Zwei edle Ritter aus dem fernen Dorsten machten sich auf den Weg zur Silvesterschule in Erle. Ihr Anliegen war es, den Kindern aus den Klassen 4a und 4b die Ritterzeit nahe zu bringen. Nicht hoch zu Ross, sondern mit einem Auto voller mittelalterlicher Ausrüstung kamen Oliver Borgwardt, Geschichtsstudent, und Philipp Bickeböller, angehender Lehrer, Mitglieder der Gruppe "Furor Normannicus". Die Schüler sollten durch lebendige Schilderungen, aber in erster Linie durch Ausprobieren der Schwerter, Lanzen und Schilde in Rollenspielen die Ritterzeit begreifen - im wahrsten Sinne des Wortes.


    Wie ist das Rittertum entstanden? Wie lange dauerte die Ritterzeit? Wie war ein Ritter ausgestattet? All diese Fragen wurden den Kindern beantwortet. Die Ritterrüstung wie sie landläufig bekannt ist, gab es erst gegen Ende der Ritterzeit. Bis dahin schützten Kettenhemden, Helme und Schilde den Kämpfenden.

    Begleitet von sehr anschaulichen Erzählungen der beiden Neo-Ritter wurde Natalie Brömmel als Ritter eingekleidet. Bevor ihr das 14 Kilogramm schwere Kettenhemd verpasst wurde, ging es durch die Hände der zuschauenden Mitschüler. So manch einer ging dabei in die Knie. Auch Helm und Schwert machten erst die Runde bevor "Ritter Natalie" damit ausstaffiert wurde. Allerdings hätte aus der Neunjährigen im Mittelalter nie ein Ritter werden können, dies war den Männern vorbehalten. Nur ihre langen Haare hätten gepasst, denn die waren Standeszeichen der Ritter. Hatte sich einer etwas zu Schulden kommen lassen, war er froh, wenn er "ungeschoren davonkam" und seine Haarpracht behalten durfte.


    So erfuhren die Kinder auch gleich etwas zur Entstehung so manch einer Redensart. "Das war echt geil", strahlte Kevin als er nach der Präsentation die gut zwei Meter lange Lanze zum Auto schleppen durfte. "Kraftvoll, üppig, lustig, fröhlich", das war die Bedeutung des Wortes "geil" in der Ritterzeit - und genau so war der Unterricht.

    Zurück