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    Gänsefeder.


    Zugeschnittene Federn dienten lange Zeit als Schreib- und Zeichenwerkzeug.


    Als Tinte dienten in Europa verschiedenste Substanzen, die von der Verteidigungsflüssigkeit von Tintenfischen in meernahen Gebieten über den Sud in Wein eingekochter Schlehenzweige bis hin zu schwarzer Tinte aus Metall-Gallussäure-Verbindungen. Bei letzterer wurden Kupfer- oder Eisensulfate mit Gerbstoffen (vor allem aus Galläpfeln), Bindemitteln (z.B. Honig) und Lösungsmitteln (Wasser, Wein oder Essig) zur Herstellung einer recht aggressiven Tinte benutzt, die bei Feuchtigkeit zum Durchfressen des Pergamentes führen konnte. Noch heute sind bei erhaltenen mittelalterlichen Schriften solche Säurelöcher ("Fensterchen") zu sehen.


    Auch farbige Tinten wurden oft benutzt, um Dokumente zu illustrieren oder Textpassagen bunt hervorzuheben. Schon in der Spätantike kannte man rote Tinten (etwa mit Mennige oder Zinnober hergestellt) und die teuren Gold- und Silbertinten, deren Verwendung aber seit Mitte des 12. Jahrhunderts seltener wird. Dafür kamen seit dieser Zeit verstärkt blaue, grüne und gelbe Tinten zum Einsatz.