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    Museumsaktionen

    Die museumspädagogische Arbeit gehört zu den typischen Aufgaben, denen sich Furor Normannicus verschrieben hat. Bei Aktionen, die an oder in Museen stattfinden bzw. einen musealen Anspruch haben, kommen Aufklärungsarbeit und Darstellung zusammen und vermitteln den Besuchern ein möglichst seriöses und dennoch lebendiges Bild vom 12. Jahrhundert. Gänzlich losgelöst vom unhistorischen Spektakel herkömmlicher Mittelaltermärkte wird hier Wert auf Information und Wissensvermittlung gelegt. Die Akteure treten hierbei nicht primär als Unterhalter auf, sondern als Ansprechpartner und Vermittler. Wir versuchen Menschen jeden Alters in der für sie passenden Form und Ausführlichkeit zu informieren.


    Ein Besucher testet den Schildwall (Freilichtmuseum Ulvsborg, Dänemark)

    Diese Wissensvermittlung kann in unterschiedlicher Form erfolgen. Üblich sind zum einen Stände, die zu verschiedenen Themen Informationen anbieten und mit unterschiedlichen Ausstellungsstücken aufwarten. So bieten wir zum Beispiel Infostände zu den Themen Rüstung, Mode, Nahrung und Handwerk an.

    An diesen Punkten können die Besucher unterschiedliche Gegenstände sehen und zumeist auch selbst ausprobieren, anfassen und genauer untersuchen. Die Akteure betreuen die Stände, laden die Gäste zum Ausprobieren ein, erklären die dargestellten Realien und berichten über deren Geschichte und Bedeutung.

    Eine andere Präsentationsweise ist der Aufbau eines Zeltes oder ganzen Lagers, das die Besucher weitestgehend frei betreten dürfen. In diesem Lager gehen die Akteure typischen Aufgaben nach, die zum dargestellten Stand passend sind. Darsteller in der Kleidung von Gemeinen kümmern sich um die körperlichen Arbeiten im Lager, zu denen etwa das Kochen, das Versorgen mit Holz oder Wasser, und Instandsetzungsarbeiten gehören. Darsteller in adliger Tracht kann man dagegen eher bei typischen Freizeitbeschäftigungen wie etwa dem Schachspiel oder beim Sticken erleben. In der passenden Rüstung werden dann Waffenübungen abgehalten. Alle Darsteller sind gleichzeitig auch Ansprechpartner. Die Gäste können die Akteure nach ihrer Aufgabe, ihrer Kleidung, ihrem Handwerk oder ihrer Ausrüstung befragen. Die meisten Gegenstände können unter Anleitung berührt oder ausprobiert werden. Auch für historische Fragen stehen wir natürlich zur Verfügung.

    Die an uns gerichteten Fragen sind dabei so unterschiedlich wie die Besucher selbst. Während kleine Kinder oft schon zufrieden sind, wenn sie eine Rüstung anfassen oder einen Helm aufsetzen können, wollen größere Kinder und Jugendliche oft genauere Informationen zu den ausgestellten Dingen haben und vielleicht ein Schwert in der Hand wiegen. Hier erleben wir auch häufiger Fragen, die aus der Erlebniswelt der Jugendlichen stammen und sich um die Wirklichkeitstreue von Computerspielen oder Kinofilmen drehen. Ältere und belesenere Besucher stellen hingegen auch komplexere Fragen oder verwickeln die Akteure in interessante historische Sachdiskussionen.


    Historische Modenschau.

    Auf diesen Veranstaltungen bieten wir zumeist ein kleines Programm mit verschiedenen Aktionen an, an denen die Besucher teilhaben und bei denen sie teilweise auch selbst mitmachen können. Typisch sind etwa Rüstungspräsentationen, historische Modenschauen, höfischer Tanz zum Mitmachen, das Anziehen einer Rüstung oder Kleidung für den Besucher, Kampfvorführungen oder die Demonstration unseres Wurfgeschützes zusammen mit Besuchern. Erfahrungsgemäß erinnern sich die Gäste besonders dann gut an historische Informationen, wenn sie selbst eine für sie ungewöhnliche Aktion damit verknüpfen können.

    Mit diesem Konzept sind wir regelmäßig im Museum Voswinckelshof in Dinslaken zu Gast, wo wir einen jährlichen Thementag "Mittelalter" maßgeblich mitgestalten. Außerdem konnten Besucher uns bereits am Duisburger Stadtmuseum, auf dem Freithof in Neuss, in der Schloßanlage zu Dorstadt und im niederländischen Freilichtmuseum Archeon erleben.


    Ausstellung typischer Nahrungsmittel des Mittelalters.